Nachhaltig unabhängig – die Mobilitätswende ist auch auf dem Land möglich

Was bisher geschah

Die Politik der Samtgemeinde Lühe kümmerte sich in der vergangenen Legislaturperiode intensiv darum, Buslinien auszuweiten und neue Verbindungen zu errichten. Die deutlich verbesserte Anbindung an den Bahnhof in Horneburg ist ein positives Ergebnis dieser Bemühungen, aber es gibt noch vieles mehr zu tun. Viele zuständige Stellen wiesen die Kommunalpolitik auf die fehlende Finanzierbarkeit hin und so fielen die für die Menschen nutzbaren Ergebnisse dieser harten Arbeit bisher leider nur mager aus.

Erfolgreicher waren die von Bürgerinnen und Bürgern in Eigenarbeit initiierten Projekte, genannt seien hier der E-Carsharing-Verein „Dorfstromer e. V.“, an dem sich auch die Kommunen der Klimaschutzregion beteiligen, und die Mitfahrbänke, die der Seniorenbeirat der Samtgemeinde in Eigenarbeit aufstellte.

Einige Einzelgemeinden lassen Radwegekonzepte erarbeiten, die durch Sanierung, Neubau und Vernetzung zu einem gut ausgebauten überregionalen Radwegenetz beitragen sollen.

An vielen Stellen der Samtgemeinde entstanden in den vergangenen fünf Jahren Ladesäulen für E-Autos und -Fahrräder, die vor allem in den touristisch attraktiven Monaten gut ausgelastet waren.

Wie es weitergehen soll

Wir GRÜNE setzen uns weiterhin für ein verbessertes und leistungsfähiges ÖPNV-Angebot ein, denn der ÖPNV ist das Rückgrat einer nachhaltigen Mobilität. Die Nutzung des ÖPNV muss attraktiver werden durch bessere Anpassung an die Hauptverkehrszeiten und eine deutlich erhöhte Frequenz. Aber auch Angebote zu Tagesrandzeiten, in den Ferien und am Wochenende müssen bedacht und verbessert werden. Die bestehende Linie nach Horneburg kann dafür z. B. weiter erweitert (Taktfrequenz o. ä.) und eine Linie nach Dollern mit möglicher Erweiterung eingerichtet werden.

Ein weiterer Schwerpunkt für eine neu gedachte Verkehrspolitik muss auf der Entwicklung eines Abrufangebotes liegen. Ein überarbeitetes, digitales Anruf-Sammel-Taxi-Konzept soll ebenso dazu beitragen wie Online-Mitfahrbörsen und zukünftig auch App-basierte (autonome) Fahrdienste. Die Rufzeiten müssen deutlich verkürzt werden und die Angebote sollen auch von finanziell schlechter gestellten Mitgliedern der Gesellschaft nutzbar sein.

Wir GRÜNE setzen uns für eine Attraktivitätssteigerung der E-Mobilität ein und fordern hierfür eine größere Dichte von Ladesäulen mit eigenen Parkplätzen.

Kommunale und gewerbliche Flottenbetreiber sollen dazu aufgerufen werden, ihre Fahrzeuge weiter zu elektrifizieren oder auch mit wasserstoffbasierten Antrieben zu betreiben und/oder sie zum Teil durch elektrische Sharing-Alternativen zu ersetzen.

Ebenso werden wir uns dafür einsetzen, dass die Infrastruktur für die Elektromobilität bei der Planung von Neubaugebieten durch die Ausweisung entsprechender Stellplätze und Ladepunkte berücksichtigt wird.

Das Fahrrad entwickelt sich immer mehr zu einem wichtigen Element im Verkehrskonzept. Nicht nur touristisch oder sportlich gesehen: Immer mehr Menschen nutzen das Fahrrad als Alltagsverkehrsmittel. Bestehende Radwege müssen teilweise saniert oder ausgebaut und neue erschlossen werden. Wir GRÜNE begrüßen den Radwegeplan für das Alte Land und fordern, den Ausbau des Radwegenetzes zügig umzusetzen. Dies trägt zur Sicherheit der Radfahrer und Fußgänger und zur Verbesserung des Miteinanders aller Verkehrsteilnehmer bei. Hierbei ist als erste Maßnahme insbesondere die bereits durchgeplante Sanierung der Radwege in Steinkirchen zu nennen.

An den umliegenden Bahnhöfen, als Schnittstelle zwischen Fahrrad und Bahn, muss für sichere, überdachte und ausreichende Fahrradabstellmöglichkeiten gesorgt werden. Ladestationen für E-Autos können zusätzlich mit einer Lademöglichkeit für E-Fahrräder ausgerüstet werden.

Für den Personenverkehr wollen wir GRÜNE auch ältere Verkehrskonzepte mit neuem Leben füllen. Die Elbe kann zusätzlich als Verkehrsfläche für den alltäglichen Personenverkehr erschlossen werden. Wir fordern die Prüfung einer Fährverbindung vom Lühe-Anleger bis nach Hamburg als HVV-Linie, damit Berufspendler auf ihr Auto verzichten können.