Wir werden älter – na und?

Nach einem Gutachten des SAGS-Instituts in Augsburg mit einer Vorausberechnung der Bevölkerungsentwicklung im Landkreis Stade bis 2030 wird die Bevölkerung in der Samtgemeinde Lühe um 1 % schrumpfen, aber der Anteil der über 65-Jährigen um 4,5 % steigen.

Was bisher geschah

In der laufenden Legislaturperiode sind auf Antrag der GRÜNEN der Wirtschaftsausschuss und die Arbeitsgruppe Leitbild entstanden, mit denen eine zielgerichtetere Politik auch für unsere alternde Gesellschaft möglich wird. In das Leitbild werden die Daten zur demographischen Entwicklung eingehen und die Politik in den kommenden Jahren daran erinnern, die Zukunft in allen Entscheidungen im Blick zu behalten. Der Wirtschaftsausschuss hat z. B. einen unmittelbaren Einfluss darauf, ob unsere Dorfzentren lebendige, fußläufig erreichbare Treffpunkte bleiben. Der Seniorenbeirat wurde vermehrt in politische Entscheidungsprozesse einbezogen und z.B. bei der Einrichtung des Seniorenservicebüros unterstützt.

Wie es weitergehen soll

Wir GRÜNE wollen nicht nur die Probleme, sondern auch die Potenziale einer älter werdenden Gesellschaft in den Fokus nehmen. Wir setzen auf die Kenntnisse und Fähigkeiten älterer Menschen und darauf, dass sie sich gerne aktiv am gesellschaftlichen Leben beteiligen und es mitgestalten wollen. Wir nehmen den demografischen Wandel als gesamtgesellschaftliche Herausforderung an.

Wir möchten seniorengerechte Einrichtungen für die Betreuung, medizinische Versorgung und Freizeitgestaltung weiterentwickeln, Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs durch Lieferdienste erleichtern und dörfliche Treffpunkte und Kulturveranstaltungen fördern.

Gleichzeitig sind innovative Wohnmodelle, Förderung der Mobilität u. a. durch Ride-Sharing- Angebote, barrierefreies Bauen und Wohnen, lokale Einkaufsmöglichkeiten, gute ärztliche Versorgung und Freizeitangebote nicht nur für Senioren besonders wichtig, sondern auch für junge Familien attraktiv. Durch die Stärkung der heimischen Wirtschaft, ein modernes Angebot für Kinder und Jugendliche in Kindergärten, Schulen und in der Freizeit sowie die Förderung bezahlbaren Wohnraums haben wir obendrein eine gute Chance, der Überalterung entgegenzuwirken und den Zuzug von Familien zu fördern.

Dabei wollen wir die Zersiedelung durch immer neue Baugebiete zu Lasten des Obstbaus vermeiden, indem wir das altersgerechte Wohnen fördern und insbesondere attraktive Wohnangebote schaffen, die es den Älteren leicht machen, ihre viel zu großen Häuser abzugeben und stattdessen in kleinere, attraktivere und barrierefreie Wohnungen oder Häuser umzuziehen. Die freien Häuser können dann nach generationengerechtem Umbau an die jungen Familien verkauft oder vermietet werden. Ein Wohnungskataster der Samtgemeinde ist für eine sinnvolle Planung notwendige Voraussetzung. Bei den Bebauungsplänen sind Vorgaben für eine entsprechende Entwicklung zu berücksichtigen. Hier haben Wirtschafts- und Bauausschuss wichtige Aufgaben.

Wir GRÜNE wollen eine Diskussion anstoßen über kommunalen Grundstücks- und Wohnungsbesitz in einem Zweckbetrieb, um langfristig günstigen Wohnraum für alle Generationen, vor allem auch für junge Menschen, vorzuhalten.